Bereits im ersten Trimester, insbesondere in der 12.-14. Schwangerschaftswoche, ist es möglich, viele schwerwiegende Fehlbildungen des Fetus auszuschließen bzw. zu erkennen und das weitere Vorgehen bei der Betreuung der Schwangerschaft darauf abzustimmen. Dies erfolgt mittels eines frühen differenzierten Ultraschalls.
Darüber hinaus ist es sinnvoll und möglich, das individuelle Risiko für das Auftreten bestimmter Chromosomenstörungen (z.B. Down-Syndrom) anhand verschiedener Parameter abzuschätzen und Ihnen als Schwangere damit eine Entscheidungshilfe hinsichtlich der Durchführung einer diagnostischen Punktion zu geben. Dabei stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung:
Als Ihre Praxis für Pränataldiagnostik Nürnberg sind wir Ihr kompetenter sowie zuverlässiger Ansprechpartner zur Durchführung und Auswertung dieser Untersuchungen. Dabei legen wir besonderes Augenmerk auf eine ausführliche Beratung zu Aussagekraft, Grenzen, Vor- und Nachteilen der Möglichkeiten, bevor Sie Ihre Entscheidung über deren Durchführung treffen.
Eine zwischen der 12+5 und 14+0 Schwangerschaftswoche durchgeführte, umfangreiche Ultraschalluntersuchung gestattet uns bereits sehr präzise Aussagen über den Entwicklungsstand der kindlichen Organe, einschließlich des Herzens. Dank unserer modernen technischen Ausstattung sowie unserer langjährigen Erfahrungen können wir bei optimalen Untersuchungsbedingungen in diesem frühen Stadium der Schwangerschaft eine umfangreiche Organdiagnostik durchführen. Über die Hälfte der möglichen schwerwiegenden Organfehlbildungen lassen sich im Rahmen dieser Untersuchung erkennen und somit ausschließen. Auf diese Weise erhalten Sie zu einem sehr frühen Schwangerschaftszeitpunkt viele Informationen über die gesundheitliche Entwicklung Ihres Kindes. Zudem können die Details des kindlichen Entwicklungsstandes beurteilt und das Schwangerschaftsalter genau bestimmt werden. Auch bei Mehrlingsschwangerschaften hat sich der frühe differenzierte Ultraschall als zuverlässige Methode für die Beurteilung der Placenta-Verhältnisse bewährt, da diese im weiteren Verlauf der Schwangerschaft oft nur noch eingeschränkt möglich, für eine kompetente Betreuung der Schwangerschaft aber unabdingbar ist. Sollte eine Fehlbildung erkennbar sein, werden das Krankheitsbild, der Verlauf, die zu erwartende Prognose und die notwendigen weiteren Untersuchungen eingehend und individuell besprochen. Dazu steht Ihnen ein Expertenteam zur Verfügung, das Ihnen den Befund und den Behandlungsplan vor, während und nach Geburt interdisziplinär aufzeigen kann. Der frühe Organultraschall bildet in unserer Praxis auch die Grundlage für eine individuelle Risikoberechnung mittels Ersttrimesterdiagnostik oder mittels Analyse der zellfreien fetalen DNA (cffDNA), der so genannte nichtinvasive Pränataltest (NIPT), NIPT aus mütterlichem Blut. Bei starken Bauchdecken oder ungünstiger Kindslage sind jedoch die diagnostischen Möglichkeiten trotz modernster, hochauflösender Ultraschallgeräte unter Umständen eingeschränkt.
Die Ersttrimesterdiagnostik soll dazu beitragen, ein Risikoprofil Ihrer Schwangerschaft zu erstellen, um die weitere Betreuung gezielt auf Ihre Bedürfnisse anzupassen. Im Rahmen der Ersttrimesterdiagnostik werden dazu verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Die Basis ist dabei in jedem Fall ein früher differenzierter Ultraschall. Erweist sich dieser als unauffällig, ist eine individuelle Risikoabschätzung sinnvoll. Ein Ziel der Untersuchung ist dann die Abschätzung des Risikos für Chromosomenstörungen wie Trisomie 21, Trisomie 18 und Trisomie 13. Das Down-Syndrom (Trisomie 21) stellt dabei die häufigste relevante Besonderheit dar und ist trotz alleiniger Ultraschalluntersuchungen auch im weiteren Verlauf nicht immer sicher auszuschließen. Das Risiko für eine fetale Trisomie ist zunächst vom mütterlichen Alter abhängig. Bei einer 20-jährigen Schwangeren liegt das Risiko für eine Trisomie 21 bei etwa 1 zu 1.500, bei einer 35-jährigen bei etwa 1 zu 350.
Seit Ende 2012 ist auch in Deutschland die individuelle Risikoberechnung aus der Analyse zellfreier fetaler DNA-Bruchstücke aus dem mütterlichen Blut möglich. Sind dabei Bruchstücke eines Chromosoms überdurchschnittlich häufig vertreten, kann sich somit der Verdacht auf eine Trisomie 21, 18 oder 13 ergeben. Die Erkennungsrate liegt dabei mit 97 bis 99 Prozent sehr hoch, ist jedoch ebenso wie beim Ersttrimesterscreening eine Risikoabschätzung und keine Diagnose. Voraussetzung für die Durchführung des NIPT ist der Einsatz eines frühen Organultraschalls. Ist dieser unauffällig, kann die individuelle Risikoabschätzung erfolgen, anderenfalls ist immer eine Abklärung mittels diagnostischer Punktion zu empfehlen, da die Wahrscheinlichkeit von Auffälligkeiten an den anderen, nicht getesteten Chromosomen deutlich zunimmt. Somit trägt eine individuelle Risikoabschätzung mittels Analyse der zellfreien fetalen DNA in Kombination mit dem frühen differenzierten Ultraschall für die meisten Frauen zum Abbau von Ängsten und einem unbeschwerten Schwangerschaftsverlauf bei.
Gern beraten wir Sie umfassend zu diesem Thema in unseren Praxisräumen. Dabei erklären wir Ihnen die einzelnen Untersuchungsschritte sowie alternative Möglichkeiten und finden gemeinsam mit Ihnen die Untersuchung, die am besten für Sie geeignet ist. Die individuelle Risikoberechnung mittels Analyse der cffDNA ist seit 2022 Bestandteil der Mutterschaftsrichtlinien und wird somit, bei entsprechender Indikation, durch die gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.